Verstrickungen: Zur Rolle des Textilen in Kunst und Gesellschaft

Positionen aus der Kunstsammlung des ifa-Institut für Auslandbeziehungen

Ausstellungsansicht ifa-Ausstellung „Verstrickungen“, Kunstbahnhof Flöha, 2025, © Chemnitz 2025, ifa, Foto: Natalie Bleyl

Textile Traditionen und Produktionen durchziehen die Region um Chemnitz wie ein roter Faden. Bis in das Jahr 1994 war Flöha bedeutender Textilstandort, in DDR-Zeiten passierten täglich tausende Arbeiter:innen den Bahnhof auf dem Weg in die Fabriken. Nun wird der für die Kulturhauptstadt renovierte Bahnhof zum Schauplatz der »Verstrickungen«. Gezeigt werden Werke moderner und zeitgenössischer Kunst im Kontext von Textilien: Künstler:innen sind Antje Engelmann, Katharina Fritsch, Hermann Glöckner, Renate Göritz, Käthe Kollwitz, Helga Paris, Judith Raum, Reinhard Mucha, Rosemarie Trockel, Franz Erhard Walther. Kuratiert von Susanne Weiß (ifa). In außergewöhnlicher Zusammenarbeit kooperiert das ifa – Institut für Auslandsbeziehungen mit der Gemeinde Flöha und der Deutschen Bahn zur Umsetzung dieser Ausstellung und präsentiert Künstler:innen aus der eigenen Sammlung im Dialog mit der Ortsgeschichte. In Textilien treffen nicht nur Tradition und Innovation aufeinander, sondern auch Ursache und Wirkung von Produktion und Material, Muster und Interpretationen sowie Werte und Paradoxien, die unsere wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse beeinflussen.

Wann? bis 03. August 2025
Mi-Mo 12:00-18:00 / Do 12:00-20:00

Wo? Kunstbahnhof Flöha, Bahnhofshalle, Bahnhofstraße 2A, 09557 Flöha I Eintritt: frei

Die Ausstellung ist Teil des Kunst- und Skulpturenwegs PURPLE PATH. Das Projekt wird gemeinsam mit der Stadt Flöha realisiert und findet in Kooperation mit der Wüstenrot Stiftung statt.

Textile Positionen

Verstrickungen bringt wichtige Pioniere der Kunst des 20. Jahrhunderts zusammen. Von Käthe Kollwitz, einer der eindrucksvollsten Vertreterinnen des kritischen Realismus, die wie keine andere die Not der Weberzunft schilderte, über Hermann Glöckner, der durch seine Ausbildung zum Musterzeichner zur abstrakten Kunst kam, zu einem wichtigen Vertreter der konkreten Kunst in der DDR und damit auch zu einem Grenzgänger zwischen Ost und West wurde, über Franz Erhard Walther, der sich im Zeitalter der Konzeptkunst dem Textil als performativem und skulpturalem Material zuwandte, bis hin zu Rosemarie Trockel, die in den 1980er Jahren mit ihren Strickbildern berühmt wurde. Die Bildhauerin Asta Gröting verwendet scheinbar alltägliche Gegenstände und verwandelt sie in mehrdeutig lesbare Bilder. Renate Göritz war eine der wichtigsten Vertreterinnen der Collage in der DDR. Wie Helga Paris lebte sie in Berlin und prägte die dortige Szene mit ihrer Kunst. Ihre großformatigen Collagen werden zum ersten Mal seit 1991 wieder ausgestellt. Die Künstlerinnen Judith Raum und Antje Engelmann erzählen mit ihren Videos ganz unterschiedliche Geschichten. Judith Raum wendet sich der Textilwerkstatt des Bauhauses und alltäglichen Materialien zu und lenkt den Blick auf die Hierarchien der Wahrnehmung. Antje Engelmann untersucht anhand ihrer eigenen Familiengeschichte, wie die Traditionen der Donauschwaben durch Migration und Handwerk geprägt sind und persönliche und kollektive Erinnerung miteinander verweben. 

Die Kunstsammlung des ifa - Institut für Auslandsbeziehungen umfasst derzeit rund 24.000 Werke aus verschiedenen Disziplinen der modernen und zeitgenössischen bildenden Kunst: Architektur, Fotografie und Design sind ebenso vertreten wie monografische Ausstellungen von Rosemarie Trockel oder Wolfgang Tillmans. Rund die Hälfte davon stammt aus Ankäufen von Wanderausstellungen, für die Kuratoren seit den 1960er Jahren vor allem monografische Strukturen entwickelt haben, die herausragende künstlerische Positionen aus Deutschland präsentieren. Einen weiteren Schwerpunkt bilden gesellschaftspolitisch relevante Projekte, die zeitgenössische künstlerische Strömungen und Bewegungen des 20. und 21. Jahrhunderts reflektieren. Sie werden als Wanderausstellungen in internationalen Museen und Kulturinstitutionen, aber auch außerhalb der großen Metropolen präsentiert. Derzeit sind weltweit 20 Ausstellungen zu sehen, die seit den 2010er Jahren auch mitgestaltet werden. 

Die zweite Hälfte der ifa-Kunstsammlung stammt aus der Sammlung des Zentrums für Kunstausstellungen der DDR (ZfK), die 1991 in Teilen übernommen wurde. Diese wird seit 2023 in Kooperation mit der Wüstenrot Stiftung erforscht. Auf der ↗ digitalen Kunstplattform ifa Agora  wird die einzigartige Kunstsammlung des ifa sichtbar und erlebbar gemacht: ↗ agora.ifa.de/de/themen 

Veranstaltungen

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Ausstellung: Verstrickungen - Zur Rolle des Textilen in Kunst und Gesellschaft

Flöha, Kunstbahnhof

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