Vom 22. bis 24. Oktober 2025 versammelt die Europäische Route der Industriekultur (ERIH) über 100 internationale Fachleute aus 17 Ländern zur jährlichen Netzwerk-Konferenz im Industriemuseum Chemnitz. Im Mittelpunkt der Tagung steht das Motto der Europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz 2025: „C the unseen“ – mit einem besonderen Fokus auf das immaterielle industrielle Erbe Europas.
Die Konferenz widmet sich Themen wie Sprache, Biertradition, bergmännischem Brauchtum und weiteren kulturellen Ausdrucksformen, die eng mit der industriellen Entwicklung Europas verknüpft sind. Internationale Best-Practice-Beispiele aus Österreich, Finnland, Portugal, Schottland und Griechenland zeigen, wie immaterielles Erbe in Museen und im Tourismus sichtbar gemacht und vermarktet wird.
Ein Höhepunkt der Konferenz ist die öffentliche Podiumsdiskussion am Donnerstag, 23. Oktober 2025, von 14:00 bis 14:45 Uhr in der Rasmussenhalle des Industriemuseums Chemnitz. Unter dem Titel „Kulturhauptstadt als Motor für Industriekultur?“ diskutieren Expertinnen und Experten aus aktuellen und ehemaligen Kulturhauptstädten Europas über die Bedeutung und Wirkung des Titels für die Industriekultur.
Teilnehmende der Podiumsdiskussion sind Andreas Murray, Tourismusdirektor Almtal-Traunsee, Österreich (Kulturhauptstadt 2024), Tomas Raboch, Inhaber einer Incoming-Agentur in Pilsen, Tschechien (Kulturhauptstadt 2015), Anne-Cathérine Richard vom CNCI – Centre National de la Culture Industrielle in Luxemburg (Esch-sur-Alzette, Kulturhauptstadt 2022/2023) und Thomas Lein, Bürgermeister der Stadt Oelsnitz/Erzgebirge für Chemnitz/Kulturhauptstadt 2025). Die Moderation übernimmt Dr. Walter Hauser, Präsident von ERIH und Direktor des LVR-Industriemuseums mit acht Standorten, die auch Teil der Kulturhauptstadt RUHR.2010 waren.
Diskutiert werden u. a. folgende Fragen:
· Welche Rolle spielte Industriekultur in der Bewerbung und Umsetzung der Kulturhauptstadt?
· Welche regionalwirtschaftlichen Effekte konnten erzielt werden?
· Inwiefern wurde Industriekultur durch die Kulturhauptstadt sichtbarer und relevanter?
· Wie beeinflusst das Projekt die regionale Identität?
· Halten diese Effekte über das Kulturhauptstadtjahr hinaus an?
Die Diskussion richtet sich nicht nur an Konferenzteilnehmer, sondern ist öffentlich zugänglich. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen. Die Teilnahme ist kostenfrei. Die Konferenzsprache ist Englisch, es gibt keine Übersetzung.