Kurze Wanderung ab Lichtenwalde
Die Tour führt vom prachtvollen Barockschloss Lichtenwalde zu einem ehemaligen Standort der Textilindustrie – entlang des Flusses Zschopau und vorbei an drei Skulpturen des Kunst- und Skulpturenwegs PURPLE PATH. Diese Freiuftgalerie macht zeitgenössische Kunst im öffentlichen Raum erlebbar: Sie erstreckt sich über Chemnitz und die Kulturhauptstadtregion und bringt die Werke in einen Dialog mit der Geschichte ihrer jeweiligen Orte.
Die Route ist etwa 4 Kilometer lang und lässt sich gut zu Fuß erkunden. Der Startpunkt ist mit der Buslinie 640 (Haltestelle Lichtenwalde Gh Bienenstock) erreichbar. Vom Ziel aus bringt die Stadtbahnlinie C15 (Haltestelle Braunsdorf-Lichtenwalde) Sie bequem zurück in Richtung Chemnitz.
Barockschloß und Asiatika
Die Tour beginnt im Hof der barocken Schlossanlage Lichtenwalde. Dort begrüßt Sie das Kunstwerk „Usagi Greeting“ von Leiko Ikemura. Die Bronzeskulptur zeigt die Figur eines Hasen und verbindet ästhetisch buddhistische und christliche Traditionen. Die besondere Form der Skulptur birgt im Inneren eine Öffnung, durch die ein Miniaturfirmament aus Licht entsteht. Die Platzierung der Figur im Schloss Lichtenwalde ist ein Bezug auf die im Schatzkammer-Museum beherbergten Sammlungen der Asiatika. Versammelt sind in der Ausstellung Kunst- und Ritualgegenstände aus Nepal, Tibet, China und Japan.
Öffnungzeiten (Hof und Museum): Di–So: 10 -18 Uhr (17 Uhr letzter Einlass)

Dem Fluss folgen
Die nächste Station liegt am südlichen Ende des Ortsteils Braunsdorf, direkt am Mühlengraben. Vom Barockschloss aus führen Wanderwege entlang der Zschopau durch eine abwechslungsreiche Landschaft mit reizvollen Ausblicken. Wer eine längere Route bevorzugt, kann an der südwestlichen Seite des Barockgartens einen Schlenker über die Teufelsschlucht machen und anschließend dem Wanderweg weiter nach Süden durch das Zschopautal folgen. Alternativ besteht auch die Möglichkeit, einfach gemütlich dem Flussverlauf entgegen der Fließrichtung zu folgen. Wer eine Einkehrmöglichkeit sucht, kann über das Braunsdorfer Wehr die Flussseite wechseln und den Ortsteil Braunsdorf erkunden. Von dort führt die Route entlang der Dorfstraße weiter nach Süden bis zur Webermühle und weiter zum nächsten Ziel.
Nach etwa 3 bis 4 Kilometern erreicht man das nächste Kunstwerk: „My Floating Home“ von Karolin Schwab. Die Skulptur in Form eines roten Hausumrisses ragt aus dem Wasser des Mühlgrabens empor. Im Zusammenspiel mit dem fließenden Wasser entstehen darin ständig wechselnde Bilder und laden zur Auseinandersetzung mit der Frage des Zuhauses ein.

Textilgeschichte in Bewegung
Nur ein paar Minuten entfernt befindet sich die Historische Schauweberei Braunsdorf. Das unter Denkmalschutz stehende Ensemble ist einer der wenigen erhaltenen Produktionsstandorte der einst bedeutenden sächsischen Textilindustrie. Heute beherbergt das Gebäude unter anderem ein Museum mit originalen, noch funktionsfähigen Maschinen.
Öffnungzeiten: Mi: 16 - 20 Uhr; Do–So: 10 - 16 Uhr
Für die Rückfassade des Museums hat Anja Schwörer die Wandarbeit „Mapping Patterns: Industrial Flora“ realisiert – ein großflächiges Kunstwerk aus farbigen, aneinandergereihten Quadraten. Das Werk veranschaulicht die Technik und Geschichte der Jacquard-Weberei und verweist auf Stoffstrukturen, gewebte Ornamente und die Funktionsweise von Webstühlen, die in der Schauweberei dokumentiert, erforscht und an historischen Maschinen vorgeführt werden.
