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Das Residenzprogramm von Chemnitz 2025


Die US-amerikanische Autorin Kathryn Scanlan wird im Herbst 2025 für einen zweimonatigen Arbeitsaufenthalt in die Kulturhauptstadt Europas Chemnitz reisen. Die Residenz wird gemeinsam vom Goethe-Institut New York, Chemnitz 2025 – Kulturhauptstadt Europas und dem internationalen literaturfestival berlin ermöglicht.
Kathryn Scanlan gilt als eine der eigenständigsten Stimmen der gegenwärtigen US-Literatur. Ihre Texte sind geprägt von einem dokumentarischen Erzählstil und einer großen Nähe zu den Lebenswelten der amerikanischen Arbeiterklasse – eine Perspektive, die auch zur Geschichte und Gegenwart der ehemaligen Karl-Marx-Stadt Chemnitz passt. In ihrem Werk „Kick the Latch” (2022), das 2024 unter dem Titel „Boxenstart” in einer deutschen Übersetzung von Jan Karsten erschien, erzählt sie in literarischen Vignetten vom Leben einer Pferdetrainerin. Das Buch wurde mit dem „Windham-Campbell Prize“ ausgezeichnet.
Die Residenz erfolgt als Hommage an Stefan Heym, Sohn der Stadt Chemnitz und eine prägende Stimme der deutschen Nachkriegsliteratur. Nach Unterdrückung und Verfolgung im Nationalsozialismus floh er über die Tschechoslowakei in die USA, um dort zu studieren. Später kehrt er in das kriegszerstörte Deutschland zurück und wurde zu einem der kritischen öffentlichen Intellektuellen der späten DDR. Die Residenz versteht sich so auch als literarische Auseinandersetzung mit dem Geist seiner Geburtsstadt und als Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
Den Auftakt ihres Aufenthalts bildet ein Auftritt beim 25. internationalen literaturfestival berlin am 19. September 2025 im Haus der Berliner Festspiele, wo sie gemeinsam mit dem Leipziger Schriftsteller Clemens Meyer über Literatur, Pferde und Milieus im Umbruch sprechen wird. Am 24. Oktober gibt es in der Hartmannfabrik eine Lesung und Gespräch mit Kathryn Scanlan.
Wann? 05. September bis 01. November 2025
Wo? Chemnitz
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Literaturstipendiatin liest in Berlin und Chemnitz