Wie Handwerk Europas Zukunft gestaltet: MADE IN – Future Legacies in Schneeberg

Foto: Johannes Richter

Mit der Eröffnung der Ausstellung „MADE IN – Future Legacies“ am 23. Oktober 2025 im Siebenschlehener Pochwerk begann in Schneeberg ein Kapitel, das Tradition und Zukunft verbindet. Zwei Jahre lang arbeiteten Designer:innen, Handwerker:innen, Forscher:innen und Kulturschaffende aus sechs europäischen Ländern zusammen. Nun sind die Ergebnisse ihrer Kooperationen erstmals in der Kulturhauptstadtregion Chemnitz 2025 zu sehen.


Die Ausstellung zeigt, wie tief verankertes Handwerkswissen in zeitgenössisches Design übersetzt werden kann. Ob Farbstoffe aus Algen, Lampenschirme aus Binsen oder hybride Werkstoffe aus Porzellan und Holz – in Workshops, Residenzen und Feldforschungen entstanden Objekte, Installationen und Filme, die neue Wege nachhaltiger Gestaltung aufzeigen. Besonderes Augenmerk gilt dabei auch den Partner:innen aus Sachsen: Im Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden fanden Residenzen statt, bei denen Designschaffende das materielle und immaterielle Erbe der Region aufgriffen. So kombinierte Strickdesignerin Cécile Feilchenfeld in Zusammenarbeit mit der Holzspielzeugmacherin Marlen Tröger und der Porzellanmanufaktur Meissen Holz- und Porzellanblumen mit Seidenblüten in ihren Strickobjekten.
Die Fakultät für Angewandte Kunst Schneeberg der Westsächsischen Hochschule Zwickau brachte mit interdisziplinären Workshops junge Gestalter:innen aus ganz Europa in die Region und öffnete zugleich den Blick auf lokale Traditionen wie die Spankorb-Manufaktur im Erzgebirge. „Als die Teilnehmenden diese verborgenen Schätze entdeckten und kreativ neu interpretierten, wurde deutlich, wie europäische Identität im Zusammenspiel von regionaler Verwurzelung und internationalem Austausch wächst“, sagt Prof. Jacob Strobel.


Die Eröffnung selbst wurde zu einem Fest der Sinne. Neben musikalischen Beiträgen von Jürgen Karthe am Bandoneon stand eine kulinarische Fusion im Mittelpunkt: Sternekoch Uroš Fakuč aus der Partner-Kulturhauptstadt Europas Nova Gorica / Gorizia und Lars Rosenkranz vom Restaurant Bergauers in Schneeberg kombinierten slowenische und erzgebirgische Küche, eine Einladung zum Schmecken der kulturellen Vielfalt Europas.


Die Ausstellung läuft bis zum 20. Dezember 2025 im Siebenschlehener Pochwerk. Der Verein KulturWerk Schneeberg organisiert das Begleitprogramm. Satellitenstation ist zudem die Präsentation ausgewählter Werke in den Kunstsammlungen Chemnitz vom 29. Oktober 2025 bis 11. Januar 2026. Eines wurde bei der Eröffnung spürbar: MADE IN ist mehr als eine Ausstellung. Es ist ein Netzwerk, das zeigt, wie sich europäische Zusammenarbeit, nachhaltige Innovation und traditionelles Handwerk gegenseitig befruchten und so ein zukünftiges Erbe entstehen lassen.

Adressen und Öffnungszeiten
bis zum 20. Dezember 2025: Siebenschlehener Pochwerk | Lindenauer Straße, 2208289 Schneeberg | Öffnungszeiten: Fr–So, 10–16 Uhr | Eintritt frei

Ausgewählte Werke vom 29. Oktober bis 11. Januar: Kunstsammlungen Chemnitz | Theaterplatz 1 09111 Chemnitz | Öffnungszeiten: Di–So und Feiertage, 11–18 Uhr, Mi bis 19.30 Uhr | Eintritt frei 

MADE IN Platform for Contemporary Crafts and Design wird kofinanziert durch die Europäische Union. Die Ausstellung und das Rahmenprogramm werden unterstützt durch Makers, Business & Arts, einem Hauptprojekt der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 in Kollaboration mit dem Slowenischen Kulturinformationszentrum Berlin - SKICA Berlin und dem Slovenian Tourist Board.

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