Die Ausstellung "Sonnensucher!" bietet einen umfassenden Einblick in die bedeutendste Kunstsammlung eines DDR-Unternehmens und verbindet Kunst mit historischen, politischen und gesellschaftlichen Kontexten – insbesondere den Veränderungen nach der deutschen Wiedervereinigung.
Während des Kalten Krieges förderte die SDAG Wismut in Westsachsen und Ostthüringen waffenfähiges Uran für die Sowjetunion und galt zugleich als ein „Staat im Staat“ innerhalb der DDR. Neben ihrer industriellen Tätigkeit baute die Wismut eine beeindruckende Kunstsammlung auf – mit über 4.000 Werken von rund 450 Künstler:innen, die nun erstmals in Zwickau gezeigt wird. Im Fokus der Werke stehen dabei die arbeitenden Menschen in der DDR. Zugleich werden die bis heute spürbaren Folgen des Wismut-Bergbaus für Mensch, Gesellschaft und Umwelt aufgezeigt, wodurch sich die Möglichkeit bietet, ein ganzheitliches Bild zu vermitteln.
Erstmals in Zwickau, an einem authentischen Ort der Wismut-Geschichte, werden etwa 80 Gemälde und 150 grafische Werke, ergänzt durch Fotografien, Filme und historischen Dokumenten gezeigt. Auch andere Leihgaben thematisieren den Bergbau in der Region und in der DDR insgesamt.
Die Gestaltung der Ausstellung verbindet klassische Exponat-Präsentation mit audiovisuellen Medien, um Besucher:innen nicht nur einen Zugang zur Kunst, sondern auch zum historischen und gesellschaftlichen Kontext zu ermöglichen. Es entsteht ein Gesamtbild, das die Bedeutung der Wismut sowohl als Industrieunternehmen wie auch als kultureller Akteur der DDR zeigt – und zugleich die Entwicklungen nach 1990 mit einbezieht.
Veranstaltungsort ist die ehemalige Baumwollspinnerei in Zwickau – ein saniertes Industriedenkmal mit außergewöhnlicher Architekturgeschichte. Nach der Eröffnung am 9. April 2025 wird die Ausstellung bis 10. August 2025 für alle Interessierten besuchbar sein. Ab Anfang Mai 2025 ist ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Filmvorführungen, Lesungen und Vorträge, sowie Zeitzeugengespräche geplant.
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