In der Freiwilligenredaktion veröffentlichen Volunteers für Chemnitz 2025 Berichte von ihren Erlebnissen, Einsätzen und Erfahrungen rund um die Kulturhauptstadt Europas.
Kerstin ist 59 Jahre alt und arbeitet als Bürokommunikationskauffrau. Die gebürtige Burgstädterin ist als Volunteer auf verschiedenen Events von Chemnitz 2025 präsent; unter anderem hat sie gemeinsam mit Oberbürgermeister Sven Schulze und anderen Gästen den Countdown fürs Kulturhauptstadtjahr eingeleitet.
Das Kunstfestival „Begehungen“ ist nicht neu in Chemnitz, sondern bereits die 22. Ausgabe. In diesem Jahr, im Kulturhauptstadtjahr, aber besonders groß und an einem sehr bekannten und interessanten Ort der Stadt, im Heizkraftwerk Nord, zu finden. Am Fuße der bunten Esse, eines der Wahrzeichen von Chemnitz. Das Heizkraftwerk hat erst vor einem Jahr, nach dem Ende der Braunkohlenförderung, seinen Betrieb eingestellt. Ich war nicht nur auf die Ausstellungsstücke gespannt, sondern auch darauf, dieses in der Vergangenheit für die Außenwelt abgesperrte Gelände mit seinen riesigen Kühltürmen betreten zu dürfen.
Am Mittwoch vor dem Eröffnungswochenende hatte die Projektleiterin des Festivals zu einem Briefing auf dem Gelände eingeladen. Wir bekamen bei einem kleinen Rundgang durch die zwei riesigen Hallen und die Kühltürme die wichtigsten Informationen und konnten unsere Fragen stellen.
Mein Einsatz, am Eröffnungssonntag, begann 14 Uhr. Ich fand kaum einen Parkplatz für mein Auto und auf der Straße (die sehr abgelegen ist) und um das Gelände waren ganz viele Menschen. Das war ein gutes Zeichen und ich freute mich um so mehr auf den Nachmittag im Heizkraftwerk Nord. Meine Aufgabe war darauf zu achten, dass die Kunstwerke nicht angefasst oder betreten wurden, und dass nicht zu viele Leute auf einmal z.B. die Kühltürme betraten. Die Besucher hatten viele Fragen zu den Ausstellungsstücken, den Künstlern, zum Gelände, auf dem wir uns befanden und auch zu Chemnitz allgemein.
An diesem Sonntag hatte das Festival über 2500 Besucher und am gesamten Eröffnungswochenende 6500. Was für eine Resonanz!
Mein Eindruck ist, dass das Kunstfestival schon etwas Spezielles ist. Die Ausstellung vereint 32 internationale künstlerische Sichtweisen auf soziale, ökologische und ökonomische Folgen der Umweltzerstörung, auf Gerechtigkeits- und Machtfragen sowie damit verbundene gesellschaftliche Diskurse. Diese Themen werden durch Installationen, Fotografien, Zeichnungen, Skulpturen sowie Video- und Soundkunstwerke dargestellt.