In der Freiwilligenredaktion veröffentlichen Volunteers für Chemnitz 2025 Berichte von ihren Erlebnissen, Einsätzen und Erfahrungen rund um die Kulturhauptstadt Europas.
Bettina wohnt in Neukirchen im Erzgebirge und arbeitet in der Freiwilligenraktion mit. Seit 2024 engagiert sich Bettina als Freiwillige und bringt ihre wertvolle ehrenamtliche Erfahrung bei der Kulturhauptstadt gGmbH ein. Als ehemalige Bankkauffrau war sie vorher als Hardware- und Softwareentwickler tätig.
Am 9. August um 12 Uhr begann mein Einsatz als Volunteer beim Festakt zur Eröffnung der Munch-Ausstellung im Chemnitzer Opernhaus. Darauf hatte ich mich sehr gefreut, denn wann hat man schon die Gelegenheit, so hautnah dabei zu sein?
Mit 5 weiteren Volunteers trafen wir uns in den Kunstsammlungen und wurden kurz von Christiane eingewiesen. Dabei war die Hauptaufgabe für uns, alle Gäste zu empfangen, zu ihren Plätzen zu begleiten sowie auf einen reibungslosen Ablauf zu achten. Bereits um 13 Uhr kamen die ersten Besucher, die jedoch noch warten mussten, da die Türen zum Zuschauerraum erst um 13:30 Uhr geöffnet wurden. Die Aufregung war spürbar, jeder wollte einen guten Platz bei dieser einmaligen Eröffnung ergattern.
Zu den Ehrengästen zählten unter anderem Frau und Herr Esche, Nachkommen der Chemnitzer Fabrikantenfamilie, bei der Edvard Munch einige Wochen verbrachte, die Botschafterin des Königreiches Norwegen in Deutschland, Frau Laila Strenseng, Oberbürgermeister Sven Schulze, Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer und viele weitere Sponsoren und Unterstützer.
Um 14 Uhr startete die Eröffnungsfeier mit verschiedenen Ansprachen, unter anderem von der Generaldirektorin der Kunstsammlungen Chemnitz, Florence Thurmes, und der Kuratorin Diana Kopka. In ihren Reden wurden immer wieder die Themen Angst und Einsamkeit aufgegriffen und der Bezug zur heutigen Zeit mit den eigenen Ängsten wie Krieg, Krankheit oder Verlusten hergestellt. Begleitet wurde der Festakt von passender Klaviermusik.
Die Botschafterin des Königreiches Norwegen in Deutschland, Frau Laila Strenseng, Oberbürgermeister Sven Schulze sowie Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer würdigten die hochkarätige Ausstellung als eine der Höhepunkte der europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz 2025. Nach dem Festakt begleiteten wir die Besucher zur Ausstellung in die Kunstsammlungen, wo alle herzlich eingeladen waren, sich die Werke von Munch sowie von vielen anderen Künstlern wie Karl Schmidt-Rottluff, Georg Baselitz, Neo Rauch und Andy Warhol anzusehen.
Edvard Munch war ein Wegbereiter der Moderne und hat bedeutende Werke zum Expressionismus geschaffen. In der Ausstellung sind 140 Exponate zu sehen, davon 96 von Munch, darunter die Lithografie „Das Geschrei“ und das Gemälde „Zwei Menschen. Die Einsamen“. Diese Werke werden nach fast 90 Jahren erstmals wieder in Deutschland gezeigt. Mit dem Bildnis „Herbert Esche“ und dem „Blick aufs Chemnitztal“ sind auch zwei Gemälde zu sehen, die in der Villa Esche in Chemnitz entstanden und als Leihgaben ausgestellt sind.
Für mich war es bemerkenswert und überraschend, wie viele Künstler von Edvard Munch – damals wie heute – inspiriert wurden und noch immer werden. Passend zum Thema der Ausstellung stand auch der Pavillon der Angst vor den Kunstsammlungen Chemnitz und lud dazu ein, sich bei verschiedenen Formaten wie Gesprächen oder Lesungen über das Thema Angst auszutauschen und eigene Erfahrungen einzubringen.
Ich kann nicht sagen, was mir nun am besten gefallen hat. Kunst ist bekanntlich Geschmackssache – also sollte sich jeder selbst ein Bild davon machen. Zeit dafür ist noch bis zum 2. November 2025.