In der Freiwilligenredaktion veröffentlichen Volunteers für Chemnitz 2025 Berichte von ihren Erlebnissen, Einsätzen und Erfahrungen rund um die Kulturhauptstadt Europas.
Cathleen hat nach dem Abitur ihre Heimat Sachsen für eine Ausbildung im wunderschönen Rheinland verlassen. Nach über 20 Jahren, während Corona, ist sie wieder nach Chemnitz zurückgekehrt - wo sie neu ankommen musste, sich inzwischen aber hier sehr wohl fühlt. Mit großer Begeisterung engagiert sie sich seit Sommer 2024 in der Kulturhauptstadt.
„Nach der Arbeit, das Vergnügen“ hieß es Ende Juli, denn für uns Freiwillige gibt es immer wieder Aktivitäten, bei denen wir „Gast“ sein dürfen – als Dankeschön vom Chemnitz2025-Team für das unermüdliche Engagement bei den vielen Einsätzen für die Kulturhauptstadt. Und dieses Mal wartete wirklich eine spannende Tagestour auf uns.
9:30 Uhr Treffpunkt Busbahnhof
Der Bus füllte sich schnell mit ca. 40 Volunteers und Team, der Fahrer hatte beste Laune und unsere Reise-leiterin begrüßte uns, wie sie sagte „die Helden der Kulturhauptstadt“, herzlich. Nach einigen einleitenden Worten zur Route und Tagesplanung erreichten wir bereits unser erstes Ziel.
10:10 Uhr Schwimmendes Haus und ein riesiger Webteppich
Wir sind in der Kulturhauptstadtregion angekommen. Denn neben Chemnitz gehört auch 38 umliegenden Gemeinden und Städten dieser Titel. Diese tragen mit vielen eigenen Programmpunkten, lokalen Highlights und Veranstaltungen zum Programm bei. Zudem führt der „Lila Pfad“ durch die gesamte Region. In Brauns-dorf schauen wir uns direkt 2 Kunstwerke an, die bei der Historischen Schauweberei liegen: „My floating home“ & „Mapping Pattern“.
11:00 Uhr Der bunte Turm von Lichtenau
Nach wenigen Fahrtminuten, direkt an der Bundesstraße, fällt sie sofort ins Auge: die farbenfrohe Installation von Frank Maibier. Was es damit auf sich hat bzw. welchen Bezug das Kunstwerk zur Region hat, was der Künstler hier darstellen möchte – all das erfahren wir von unserer Reiseleitung Julianne, die Projektleiterin im „Purple Path“-Team ist. An diesem schönen Sommermorgen mit strahlend blauem Himmel ist das Kunstwerk ein besonders schönes Fotomotiv. Nach einer kurzen Kaffeepause geht die Reise weiter.
11:55 Uhr Das Rathaus: ein Blickfang
Mittagszeit. Das Thermometer zeigt schon 28 Grad an. Wir kommen in Hainichen an. Bislang für mich unbekannt. Am Rathaus heißt es: „Willkommen in Hainichen. Wir grüßen die Länder aller Kulturhauptstädte Europas von 1985-2025!“ Dazu jede Menge Länderflaggen. Auf dem Platz davor eine Statue des Dichters Gellert. Hinter dem Rathaus: Eine große Statue ganz in Weiß, inmitten von schattenspendenden Bäumen: „Endless Column“. Hier lerne ich von Julianne, dass F.G.Keller 1843 das Holzschliffpapier erfand, auf dem bis heute Zeitungen gedruckt werden, und welche Bedeutung Papier für die Region hat.
13:00 Uhr „Glück auf“ im UNESCO-Welterbe
Eine lange Geschichte und Tradition finden sich in Freiberg wieder. Im Dom St. Marien bestaunen wir das Kunstwerk „Petrified Wood Circle“. Hier hat der Künstler versteinerte Holzstücke, zum Teil von amerikanischen Mammutbäumen, einfach auf den Boden der Kirche gelegt, arrangiert zu einem Kreis – sieht fast so aus wie ein großes Puzzle, denn alle Stück passen irgendwie zusammen. Unser nächstes Ziel führt uns zum „Trashstone 689“, einem riesigen unförmigen „Müllstein“, der in der Mittagssonne glänzt. Je nachdem, in welcher Entfernung ich mich vom Kunstwerk befinde und an welcher Stelle, verändert sich mein Spiegelbild – mal breit, mal dünn, dann klein. Bis zur Rückkehr zum Bus verbleiben uns noch 30 Minuten, um kurz einen Eindruck vom Bergstadtfest zu erhaschen und ein Weges-Eis zu genießen.
14:45 Uhr Wenn das „Ö“ dich ganz erschrocken anschaut
Als letzte Station erreichen wir den (Kultur-)Bahnhof Flöha. Neben der Textil-Ausstellung „Verstrickungen“ in der ehemaligen Bahnhofshalle schauen wir uns die Kunstinstallation „Glance“ an, die die Wände der Bahnhofsunterführung in neuen Glanz erstrahlen lässt: sehr farbenfroh und mit großen Lettern, die den Stadtnamen FLÖHA bilden.
Mit vielen neuen Eindrücken kehren wir am Nachmittag nach Chemnitz zurück und stellen fest: auch in der Kulturhauptstadt-Region gibt es viel zu entdecken, ganz nach dem Motto „C THE UNSEEN“.