Vogelperspektiven
Partizipative Textilarbeit über die Vielfalt der Stadt


Jeder erlebt Chemnitz anders. Die Stadt wird wahrgenommen durch Menschen und ihre täglichen Wege, durch Natur und Architektur, durch Erinnerungen an andere Städte oder Heimatorte. Diese Wahrnehmungen der Stadt bringen zwei Frauen gemeinsam mit Menschen, die Lust darauf haben, in eine textile Form: Sabine Hochmuth, die ihre Nachbar:innen zum gemeinsamen Handarbeiten in ihre Wollgarage einlädt, und die in Berlin lebende finnische Künstlerin Kati Hyyppä. In Mitmach-Workshops, die man einmalig oder regelmäßig besuchen kann, entstehen reale und imaginäre Objekte und Landschaften aus Filz und Stickerei. Sie werden zu einem großen Teppich zusammengenäht, der Chemnitz aus der Vogelperspektive zeigt und die Vielfalt der (Kulturhaupt-)Stadt widerspiegelt.
Dieses Projekt wird unterstützt vom Finnland-Institut Berlin und der KONE Garant Aufzug GmbH Chemnitz.
Wann? Verschiedene Workshoptermine im Laufe des Jahres, außerdem Teil der #3000Garagen-Ausstellung
Wo? Chemnitz, Wollgarage und weitere Orte
Mitmachen
Alle sind eingeladen, Motive für das Kunstwerk zu filzen und zu sticken – auch ganz ohne Vorkenntnisse, denn die Techniken sind leicht zu erlernen! Wer Lust hat, kann bei einem Mitmach-Workshop gemeinsam mit anderen kreativ werden. Oder Sie gestalten zuhause: Materialien wie Stoff, Wolle und Stickgarn stellen wir Ihnen gern zur Verfügung. Diese können Sie bei einem Workshop oder direkt in der Schmidtbank-Passage (Hartmannstraße 5) abholen. Bitte melden Sie sich vorab per Mail, wenn Sie Material abholen möchten: 3000garagen@chemnitz2025.de.
Was wird gezeigt?
Die Vogelperspektiven-Workshops haben bereits an verschiedenen Orten und in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Initiativen stattgefunden – etwa mit dem Ukraine-Haus, Inspire oder UNDOYARN, am Brühl, in der Wollgarage oder in der Schmidtbank-Passage beim Big Table. Seit September 2024 wurde in Mitmach-Workshops fleißig gefilzt und gestickt. Bis Ende März 2025 haben bereits über 70 Teilnehmende rund 100 Motive gestaltet.
Willkommen sind alle Motive, die einen Bezug zum Chemnitzer Stadtraum haben. Bisher lag der Fokus auf bekannten Wahrzeichen – entstanden sind unter anderem folgende Motive:
Nischel, Roter Turm, Congress Hotel, Pinguine (Skulpturen), Stadthalle, Schlossteich und Schloss, Brühl Boulevard, Petrikirche, Hauptbahnhof, Uhrenturm im Wirkbau, Versteinerter Wald, Küchwaldpark mit Parkeisenbahn und Kosmonautenzentrum, Skatepark im Konkordiapark, Tennisplatz, Basketballfeld, Burg Rabenstein, Tierpark, Botanischer Garten, Kulturhaus Arthur, Ukraine-Haus, St. Markus-Kirche, Theodor-Körner-Platz, CFC-Logo, Lauf-KulTour-Logo, Esse, Synagoge, Jutta-Müller-Eissportzentrum, Chemnitzer Schulmodell, 50s Ville Diner und das Clubkino Siegmar.
Auch zahlreiche Blumen, Bäume sowie einige Hunde, Katzen und Vögel wurden bereits gestaltet. Noch gesucht sind jedoch weitere Menschen, Tiere, Wohnhäuser, Läden, Cafés, Schulen, Verkehrsmittel, Alltagsszenen – und gern auch Motive, die es bisher nur in der Vorstellung gibt. Jede Perspektive auf Chemnitz ist willkommen.
Künstlerinnen
Sabine Hochmuth
Sabine Hochmuth (*1972) ist gebürtige Karl-Marx-Städterin und betreibt seit 2006 als Filzkünstlerin unter dem Namen „WollBine“ ihr eigenes Atelier, das im Sommer in einer Garage untergebracht ist. Sie arbeitet mit verschiedenen Filztechniken und Materialien, entwickelt eigene Projekte gibt Workshops, und begleitet verschiedene Schulprojekte. Im Jahr 2024 öffnet sie ihre WollGarage für den nachbarschaftlichen Austausch rund um das Thema Wolle und Handarbeiten und steigt damit in das Projekt #3000Garagen ein.
Kati Hyyppä
Kati Hyyppä (*1976) ist eine finnische Künstlerin, die Kunst mit Technologie und Handwerk verbindet. Sie erforscht verschiedene Medien und Materialien: von Elektronik und Code bis hin zu Holz, recycelten Objekten und Textilien. Partizipation, Humor und der Geist der DIY- und Hacker-Kultur sind die Grundprinzipien ihrer Arbeit. In ihren Objekten, Installationen und Workshops thematisiert sie traditionelles Wissen, Nachhaltigkeit, selbstgebaute Elektronik und spielerisches Lernen. Sie lebt und arbeitet in Berlin.